SOUND SCENOGRAPHY
3d sound — audioguide — audioproduktion — ausstellungskonzept — austellungsplanung — field recordings — immersive sound — interaktive exponate — klangkonzeption — komposition — medienplanung — mischung — musik — projektsteuerung — raumakustik — sound design — sound installation — soundscape — spatial audio — sprachaufnahmen — szenografie — technische planung — textgestaltung
Wir übersetzen Wissen, Geschichten und künstlerische Ideen in Raumerlebnisse. Besucher:innen setzen Raum immer wieder neu zusammen, indem sie ihn erwandern, ganzheitlich erfahren und individuell begreifen. Aus dem was sie sehen, hören und spüren wird Bedeutung konstruiert. Raum ist also eine multisensorische Komposition — die wir aus der Hörperspektive gestalten. Klangszenografie ist die Kunst der Inszenierung von Raum mit Klang.
PORTFOLIO
Als Kreativstudio für Sound arbeiten wir mit multidisziplinären Teams in allen Phasen von Ausstellungsprojekten zusammen — von der Entwicklung erster Ideen über die Erarbeitung von Konzepten, die Entwicklung auditiver Storyboards, das Sounddesign, die Musikkomposition und die Audioproduktion bis hin zur nahtlosen Integration in das Projekt vor Ort.
Die Klangszenografie ist eine Perspektive, die wir als Szenograf:innen alle in unsere Arbeit mit einbeziehen können. Sie dient dazu, die auditive Dimension von Raum zu thematisieren, welche seit einigen Jahren zunehmend in den Fokus gestalterischer und kuratorischer Praxis rückt. Denn den unabhängig wirkenden Klang gibt es nicht: Klang wirkt immer im Zusammenspiel mit den komplementären Sinnen im spezifischen räumlichen, zeitlichen und individuellen Bedeutungskontext.
In Projekten wie Ausstellungen werden mit dem Orchestrieren unterschiedlicher auditiver Medien, Klangtypen und Klangformen die mannigfaltigen Elemente wie z.B. Exponate, Raumgrafik, Medienstationen oder Filminstallationen zueinander in Beziehung gesetzt, kontextualisiert, strukturiert, dramatisiert. Die Klangszenografie berührt hierbei Fragen der Architektur, Raumakustik, Medientechnik und Ästhetik genauso wie der Inklusion, Kommunikation, Vermittlung und Kuration. In diesem Sinne verstehen wir Sound nicht bloß als Medium im Raum, sondern auch als Raum bildendes Instrument szenografischer Praxis — als eine Gestaltungsperspektive.
Grundsätzlich jedoch eröffnet die Klangszenografie überall dort neue Perspektiven, wo Wahrnehmungsraum geschaffen wird. Sie ist ein Instrument nicht nur für die Ausstellungsgestaltung, sondern auch für die Gestaltung in Architektur, Klangkunst, Musik, Installationen, Theater, Hörspielen, Filmen, Spielen und mehr.
Mit Sound gestalten wir multisensorische Erfahrungs- und Lernumgebungen, in denen die Besucher:innen individuell Bedeutung konstruieren und sich Wissen selbstbestimmt aneignen können. In diesem Zusammenhang verstehen wir Raum als eine dynamisches Spiel zwischen Objekten, Architektur und den Menschen, die ihn erkunden — weniger als ein mit Inhalt zu befüllendes Gefäß.
Wir denken Klang im umfassenden Sinne, so wie er etwa in der englischen Sprache mit sound bezeichnet wird: als Phänomen. Klang ist dann nicht nur die Schallwelle, die durch physikalische Bewegung erzeugt wird, also etwa durch Instrumente oder Lautsprecher. Und auch nicht nur etwas, das wir über unsere Ohren wahrnehmen. Vielmehr umfasst Klang auch klangliche Phänomene wie z.B. die Stille (das Abhandensein von Schallwellen), unhörbare Klänge (z.B. eine sprechende Person auf einem stumm geschalteten Video-Screen), oder Klänge die lediglich in unserer Vorstellung existieren (wie z.B. die Erinnerung an den Sound einer Stimme oder ein im Geiste gehörtes Musikstück). Alle diese Arten von Klängen können von den Besucher:innen als konkret wahrnehmbare auditive Informationen, um situativ Bedeutung zu konstruieren.
Wie Besucher die Dinge wahrnehmen, wird davon beeinflusst, wie sie den Raum wahrnehmen. Um Informationen in Ausstellungen effektiv zu vermitteln, ist es deshalb wichtig, darüber nachzudenken, wie ein bestimmter Klang mit seiner Umgebung in Wechselwirkung steht. Wie ergänzt zum Beispiel ein visuelles Element einen gesprochenen Text, oder wie verstärkt ein Musikstück die Beschreibung eines Objekts? Wie wird unsere Wahrnehmung beeinflusst, wenn wir Nachrichten gleichzeitig über unsere Augen und Ohren empfangen? Wie können wir Informationen verstehen, wenn mehrere Klänge zusammenwirken und sich vermischen?
Konzepte entwickeln wir im Sinne eines Gesamtkunstwerks. Dementsprechend betrachten wir das räumliche Umfeld, die Architektur, die Medientechnik, die Inhalte und die Besucher*innen als ein Netzwerk aus wechselseitigen Beziehungen. Neben ersten Gesprächen, Ideen und Assoziationen steht am Anfang aller konzeptionellen Überlegungen auch der konkrete Raum oder Ort einer Ausstellung. Die definierten Themen und Inhalte setzen wir dazu mittels Klangszenografie ins Verhältnis.
Die Fragen die wir uns stellen sind: Welche Ideen und Themen sind bereits etabliert, welche werden noch entwickelt? Wie kann der auditive Ansatz ein Ausstellungskonzept zur Vollendung bringen — oder komplett umkrempeln? Wie klingt der Ort selbst? Welche Rolle spielt die auditive Dramaturgie und wie tritt sie zu den anderen Sinnen und Vermittlungsebenen in Beziehung? Welche Themen bieten direkte oder indirekte Anknüpfungspunkte für das Hörerlebnis? Welcher potenzielle Klang hat welche Funktion: Exponat, Dokument, Erklärung, Kontext, Stimmung, Emotion?
Sorgfältig verweben wir gesprochenes Wort, Atmosphäre, Texturen und Musik, um Klanglandschaften, Objekt-Klang, interaktive Exponate, Klanginstallationen, Audiowalks und andere auditive Elemente zu realisieren. Hierbei verfolgen wir einen iterativen Ansatz, der mit Entwurfsskizzen beginnt und zu detaillierteren Kompositionen und der Abmischung vor Ort hinführt, wobei wir häufige Feedback-Runden in allen Projektphasen und mit allen am Ausstellungsbau beteiligten Disziplinen vorsehen.
Mit der Erfahrung aus über 10 Jahren Projektarbeit sind wir an anspruchsvolle akustische Situationen vor Ort gewohnt. Schlechte Akustik gibt es nicht. Entscheidend ist vielmehr die richtige Herangehensweise an die besondere Raumakustik in Bezug auf Storytelling, Design und technische Überlegungen. Diese Herangehensweise ist oft sowohl für das gestalterische Konzept einer Ausstellung als auch für das verfügbare Budget von hohem Nutzen. Entsprechend ist die Audioproduktion bei uns eng verzahnt mit sowohl der inhaltlichen als auch der technischen Konzeption.
Die besonderen akustischen Eigenschaften eines Raums sind auch ein Grund dafür, dass wir Audioinhalte in der Regel für eine ganz spezifische Wiedergabesituation mit einer ebenso spezifischen Lautsprecher-Anordnung entwickeln. Unser Workflow ermöglicht es uns jedoch, die Audioinhalte an unterschiedliche Wiedergabeszenarien und Raumakustiken anzupassen bzw. in verschiedene immersive Medien und Ausgabeformate konvertieren, die u.a. für Streaming-Dienste, Social-Media-Plattformen oder Kopfhörer geeignet sind.
In unserem Berliner Studio arbeiten wir mit einer dreidimensionalen immersiven Anordnung von Lautsprechern und einem stereophonen System mit dem legendären Referenzmonitor RL900 des traditionsreichen Unternmehmens Musikelektronik Geithain. Mit diesem Setup können wir ein breites Spektrum kanal- und objektbasierter Audioformate produzieren, einschließlich MNTN, Ambisonics, Dolby Atmos, Wellenfeldsynthese und Binaural Audio.
Wir konzipieren Audiosysteme, die unsere Gestaltungskonzepte in konkrete Hörerfahrungen übersetzen. Dieser Prozess erfordert eine sorgfältige Abstimmung mit den vernetzten Mediensystemen, der spezifischen Raumakustik vor Ort, der Szenografie, der Architektur und den zuarbeitenden Gewerken.
Die Grundlage für die Konzeption eines Audiosystems bildet das inhaltliche Gestaltungskonzept der Ausstellung unter dem Gesichtspunkt, wie die Besucher:innen die Ausstellung zukünftig erleben werden. Darüber hinaus analysieren wir qualitativ die physikalische Raumakustik und berücksichtigen dabei sowohl die essenziellen als auch die optionalen Nutzungsszenarien für das Beschallungssystem.
Mit Blick auf Nachhaltigkeit sowie die gestalterischen, budgetären und kontruktionstechnischen Rahmenbedingungen geben wir Empfehlungen zur Verbesserung der Raumakustik, definieren Anforderungen an technische Geräte wie Kopfhörer und Lautsprecher, einschließlich ihrer Anzahl und Platzierung in Ausstellungsräumen, recherchieren und bewerten Audiogeräte, wie z. B. bestimmte Lautsprechertypen, entwickeln und programmieren Abspiel- und Interaktionssysteme, entwerfen Audionetzwerke und Betriebskonzepte und integrieren sie in übergeordnete Mediensysteme. Zudem unterstützen wir unsere Kunden bei öffentlichen Ausschreibungen, indem wir sie mit unserer Expertise zu sowohl technischen als auch ästhetischen Anforderungen durch den Prozess begleiten.
Während des Realisierungsprozesses unterstützen wir unsere Kunden bei der Auswahl von Anbietern und Dienstleistern, der Überwachung der Ausführung, der Durchführung von Qualitätsprüfungen, der Abnahme von Audiosystemen, der Inbetriebnahme und Konfiguration von Audiosystemen und deren klanglicher Feinabstimmung.
Um eine kritische, interdisziplinäre Reflexion zu kultivieren und die Entwicklung und Verbreitung von auditiven Praktiken auf den Gebieten der Szenografie und der Ausstellungsgestaltung zu fördern, engagieren wir uns beim spæs — lab for spatial aesthetics in sound Berlin.
Das Lab fördert den Austausch und die Innovation von Ideen, Fähigkeiten und Wissen an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technologie. Hier beschäftigen wir uns mit den Beziehungen zwischen Klang, Raum und menschlicher Wahrnehmung aus der Perspektive der Ästhetik.
ÜBER UNS
Mit dem Hintergrund aus bildender Kunst und Filmsound haben wir 2011 das Studio TAUCHER Sound Scenography gegründet, um die Beziehungen zwischen Klang, Raum, Ästhetik und Kommunikation in szenografischen Projekten zu gestalten. Ein ganz reizendes Netzwerk kreativer Menschen aus den Bereichen Sound, Musik, Buch, Grafik, Ausstellungstechnik, Produktdesign, Interaktionsdesign, Softwareentwicklung und Architektur ergänzt unser Portfolio und unsere Kapazitäten in den jeweiligen Projekten.
Aleesa Savtchenko
Johannes Scherzer
BLOG
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REFERENZEN
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