Wir wurden eingeladen, das räumliche Sounddesign und die Mischung für eine immersive Medieninstallation von m box Berlin im Deutschen Elfenbeinmuseum im Schloss Erbach im Odenwald zu realisieren. Das Museum bringt die Elfenbeinkunst zurück an ihren Ursprungsort, wo Graf Franz I. von Erbach (1754-1823) die Elfenbeinschnitzerei im späten 18. Jahrhundert populär machte. Die „Blackbox“ verwandelt einen 60 m² großen Raum in ein intensives Erlebnis. Der Besucher betritt durch eine Luftschleuse einen abgedunkelten Raum, der durch unzählige Spiegel fragmentiert und schwer fassbar erscheint. Grafische, abstrakte Animationen auf fünf hochformatigen Displaystelen und LED-Streifen sind die einzigen Lichtquellen und schaffen eine faszinierende visuelle Landschaft. Das Konzept ist ein Bruch mit traditionellen Formen historischer Präsentationen und stellt das Leben und Wirken des Grafen Franz I. in einen größeren thematischen und zeitlichen Zusammenhang, provoziert durch fiktive Tagebucheinträge des Grafen Verbindungen zu aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen. Die fragmentierte visuelle Ästhetik und die überlagerte programmatische 20-Kanal-Klanginstallation ergänzen sich gegenseitig und schaffen eine vielschichtige Assoziationsebene, die den Besucher einlädt, die Informationen aus verschiedenen Perspektiven immer wieder neu zu kontextualisieren. Die raumgreifende 3D-Mischung haben wir mit unserer Produktionssoftware MNTN durchgeführt. Als Teil des auditiven Gesamtkonzepts haben wir auch die technische Planung und Installation des 20.2-Kanal-Soundsystems übernommen, um das auditive Konzept in ein adäquates Hörerlebnis zu übersetzen. Michael Peter (m box) realisierte die Musik und die Audioinhalte. Wir freuen uns über die Anerkennung dieses Projekts durch die Auszeichnung mit dem Red Dot und dem IF Design Award.