Das Deutsche Elfenbeinmuseum im Schloss Erbach im Odenwald bringt die Elfenbeinkunst an ihren Ursprungsort zurück, wo Graf Franz I. von Erbach Ende des 18. Jahrhunderts die Elfenbeinschnitzerei populär machte. Für die „Blackbox“, eine immersive Medieninstallation von m box Berlin, wurden wir mit dem räumlichen Sounddesign und der Mischung beauftragt. Die Besucher:innen betreten durch eine Luftschleuse einen abgedunkelten Raum, der durch unzählige Spiegel fragmentiert und schwer fassbar erscheint. Grafisch abstrakte Animationen auf fünf hochformatigen Displaystelen und LED-Streifen sind die einzigen Lichtquellen und schaffen eine faszinierende visuelle Landschaft. Die fragmentierte Bildästhetik und die überlagerte, programmatische Klanginstallation ergänzen sich gegenseitig und schaffen eine vielschichtige Assoziationsebene, die den Besucher einlädt, die Informationen aus unterschiedlichen Perspektiven neu zu kontextualisieren. Das Konzept bricht mit traditionellen Formen der Geschichtsdarstellung und stellt das Leben und Wirken von Graf Franz I. in einen größeren thematischen und zeitlichen Zusammenhang, indem durch fiktive Tagebucheinträge des Grafen Assoziationen zu aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen provoziert werden. Die räumliche Mischung wurde mit unserer Spatial Audio Produktionssoftware MNTN realisiert, die wir kurze Zeit später veröffentlichten. Als Teil des auditiven Gesamtkonzepts übernahmen wir auch die technische Planung und Installation des immersiven 20.2-Kanal Soundsystems, um das auditive Konzept in ein adäquates Hörerlebnis zu übersetzen. Die Musik und die Audioinhalte wurden von Michael Peter (m box) realisiert.