„Der Absprung“ wurde im Sommer 2018 als 20-Kanal-Audio-Installation im Residenzschloss Altenburg gezeigt und danach im ZKM Karlsruhe und ADK Berlin präsentiert. Nach „Future Dealers“ und „Dienstbare Geister“ bildet es den dritten und abschließenden Teil von Paul Plampers „Fremde & Geister“-Trilogie über die Konstruktion des Fremden.

Eine ostdeutsche Kleinstadt namens ‚Leerstadt‘. 2015 sind Geflüchtete in die schrumpfende Stadt gekommen. Die Konflikte um die Zuwanderung eskalieren, als ein neu-rechter Demagoge die Wut und Ängste der Bürger*innen nutzt und zu einem Boykott gegen das städtische Theater aufruft. Dort probt das multinationale Theaterensemble gerade eine umstrittene Aufführung mit einem Hauptdarsteller aus Kamerun. Die Stadt gerät in einen medialen Wirbel um Rassismusvorwürfe und Ost-Vorurteile, als Mitglieder des Theaters ankündigen, Leerstadt zu verlassen.
Das Hörspiel erzählt von Zerrissenheit, Lagerbildung und zielt auf eine vielschichtige Darstellung der aktuellen gesellschaftlichen Fliehkräfte.

Eine Skulptur aus 20 Lautsprechern bildete die Bühne für die virtuellen Schauspieler, und das Publikum befand sich mitten in der Erzählung. Die Installation im Schlosshof Altenburg beinhaltete neben den Lautsprechern auf dem Innenhof des Residenzschlosses auch einen Lautsprecher, der oben in einem Schlossfenster auf einem Sprungbrett montiert war, sowie aus weiteren Lautsprechern die auf dem Platz in etwas weiterer Entfernung positioniert waren. So entstand ein Eindruck von Intimität zu den Sprechern, und zugleich verschmolz der inszenierte Raum mit den Klängen der realen Stadt durch die entfernteren Lautsprecher.