Man betritt einen Raum, in dem dreißig LED-Bildschirme in der Luft schweben, von denen jeder einzelne flackert und in einer hypnotisierenden Darstellung digitaler Unordnung versagt. In der Medieninstallation „DIN“ von Claudia Rohrmoser und Florian Kühnle, die auf der Ars Electronica in der Ausstellung ERROR gezeigt wurde, erreichen die Bildschirme nie ganz die Perfektion, sondern durchlaufen ständig Kalibrierungsroutinen, wobei sie die Unvollkommenheit als neuen Standard annehmen. Ein sich entwickelnder elektronischer Soundtrack begleitet das visuelle Phänomen, beginnt subtil und steigert sich allmählich, wenn die frenetische Aktivität der Bildschirme eskaliert. Die Komposition wird mit Hilfe eines hochauflösenden Raumklangsystems und verborgenen Lautsprechern in den Raum projiziert und lässt die Besucher in die Tiefen dieser Störung eintauchen. Die Installation zielt darauf ab, die Besucher in einen Raum einzutauchen, in dem Fehler nicht nur akzeptiert, sondern gefeiert werden. Die Verschmelzung der visuellen und auditiven Elemente erzeugt eine verzaubernde Atmosphäre und verwandelt technische Fehlfunktionen in ein Kunstwerk, in dem sich das Publikum in Klang und Bild verliert und die Schönheit des Fehlers für sich entdeckt.